Shunt-Aneurysma
Eine Patientengruppe, die mir (Thomas) sehr am Herzen liegt, sind Dialyse-Patienten. Als Gefäßchirurg kommt man mit ihnen in Kontakt, wenn sie eine Shunt-Anlage brauchen oder wenn es mit selbiger Komplikationen gibt.
Ein Dialyse-Shunt ist eine Verbindung zwischen einer Schlagader und einer Vene (Kurzschluss). Hierdurch entsteht ein deutlich erhöhter Durchfluss in der angeschlossenen Vene, diese dehnt sich auf und kann dann leicht punktiert und wegen des erhöhten Durchflusses für die Dialyse-Therapie verwendet werden.
Oben auf dem Bild ist ein sogenanntes Shunt-Aneurysma zu sehen. Dies ist eine starke Aufweitung der Shunt-Vene. Hierdurch ist der Blutfluss vermindert (schlecht für die Dialyse-Therapie), aber auch die Gefahr von Blutungen ist erhöht. Es ist eine Freude, hier am Hospital Diospi Suyana auch diese Komplikation operativ behandeln zu können, sodass diese Patienten nicht den weiten Weg nach Lima machen müssen (etwa 20 Stunden per Bus).
Dialyse-Patienten in unserer Region in den Anden werden entweder in Abancay (70 km entfernt) oder in Cusco (120 km entfernt) dialysiert. Die Erkrankung und die Notwendigkeit der dreimal pro Woche zu erfolgenden Dialyse-Therapie haben weitreichende sozio-ökonomische Folgen für die Patienten. Sie vermögen es kaum einer geregelten Arbeit nachzugehen und sind weitgehend von ihrer Familie abhängig.
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