Wie kostbar Wasser ist merkt man immer nur dann, wenn man es gerade nicht hat.

Wir befinden uns momentan mitten in der Trockenzeit. Die Luftfeuchtigkeit ist deutlich niedriger, unsere unbefestigte Straße hat sich in Staub verwandelt. Die Farbe vieler Autos lässt sich nur noch erahnen. 

Normalerweise füllt sich unser 600 Liter Tank durch das Stadtwasser, welches zu bestimmten Zeiten am Tag durch die Wasserleitungen unseres Viertels fließt. Doch das Wasser wird knapper. Die letzten Tage füllte sich der Tank noch nicht mal bis zur Hälfte. Man muss sich gut überlegen, ob man Wäsche waschen möchte oder doch lieber duschen geht. 

Dank des frisch gereinigten Tankanzeigers wissen wir, wie viel Wasser uns heute noch zur Verfügung stehen wird. So kann man abschätzen, ob es möglich ist Wäsche zu waschen. Doch wenn man eben nicht weiß, wieviel des kostbaren Nass sich noch in der Tonne befindet, kann es passieren, dass die Waschmaschine erbarmungslos den letzten Tropfen Wasser aus dem Tank zieht. Dann ist erstmal Schluß, Stillstand, solange bis neues Wasser den Tank füllt. 

Ein gutes Sinnbild auch für unser Leben. Wenn unser Tank leer ist und wir nicht auf unsere Anzeige achten, kann es passieren, dass wir leer laufen. Dann kommt es zwangsläufig zum Stillstand. Wie gut wäre es doch vorher auf uns selbst zu achten und rechtzeitig den Hahn zuzudrehen. Innehalten in der Hektik unseres Alltags. Dankbarer werden, für Wasser aus der Leitung, für die Gesundheit, die Familie, die Menschen, die uns umgeben, und vieles mehr.

Und sich eben neu füllen zu lassen, um zu verhindern, am Ende ganz leer zu sein.