Anfang der Woche gab es Gerüchte, dass die Quarantäne in Peru gelockert werden sollte, vor allem in den Regionen (wie unserer in Apurimac), in denen es nicht viele Corona-Fälle gibt. In unserem Bundesstaat Apurimac gibt es Stand 23.05.2020 lediglich 122 positiv geteste Corona-Fälle.

Aber es kam alles anders. Gestern in seiner Rede an die Nation wurde die landesweite obligatorische häusliche Quarantäne durch den Präsidenten Martin Vizcarra um satte 5 Wochen bis zum 30.06. verlängert. Dies war umso überraschender, da bisher nur um jeweils 2 Wochen verlängert worden war. Somit werden wir bis zum 30.06. insgesamt mindestens 107 Tage in Folge in häuslicher Quarantäne gewesen sein...

Einige Lockerungen gab und gibt es allerdings doch. Seit dem 18.5. darf ein Elternteil mit bis zu 3 eigenen Kindern, vorausgesetzt alle tragen einen Mundschutz, bis zu 500 m weit weg von der Wohnung spazieren gehen. 

Außerdem dürfen einige Geschäfte mehr geöffnet werden, wie zum Beispiel Bekleidungsgeschäfte und Schreibwarenläden. Auch Krankenhäuser dürfen zunehmend wieder normal arbeiten und eben nicht mehr nur Notfälle und Covid-Patienten behandeln. 

So nimmt die Arbeit in der Klinik langsam wieder Fahrt auf, was besonders den vielen chronisch-kranken Patienten zu Gute kommt, da es in Peru kein Hausarztsystem gibt.

Es ist interessant, dass wir in Peru oben in den Bergen deutlich weniger Corona-Fälle haben als in Lima oder im Dschungel von Loreto (Norden Perus). Es gibt eine wissenschaftliche Studie, die sich mit diesem Phänomen befasst hat. Wen es interessiert, kann sie unter diesem Link nachlesen (auf Englisch). Sie deckt sich sehr gut mit unseren Erfahrungen hier in der Bergregion von Apurimac.