Thomas hatte heute Nachmittag das Privileg mit unserer Sozialarbeiterin Debora eine arme Familie in der Nähe von Curahuasi zu besuchen. Im Gepäck hatten wir ein Ferkel und zwei Hühner. Die Wohn- und Lebensverhältnisse mit eigenen Augen zu sehen und die Lebensgeschichten zu hören macht betroffen und zeigt wieder neu, wie privilegiert wir leben.

Der Vater arbeitet aktuell als Tagelöhner in der Landwirtschaft und ist oft wochenweise weg. Er leidet schon länger an Depressionen, die im vergangenen Jahr medikamentös behandelt wurden, sodass er mittlerweile wieder arbeiten kann. Die Mutter versorgt die drei Kinder (11, 7 und 1 Jahr alt), sowie das Maisfeld, dass sie vor einigen Wochen bestellt haben. Sie hoffen auf eine gute Ernte Ende Dezember, um dann einen Teil ihrer Schulden zurück zahlen zu können.

Vor mehr als einem Jahr hörte die 11 jährige Tochter im Radio vom Colegio Diospi Suyana und betete zu Gott, dass sie doch auch auf diese Schule gehen könnte. Die Mutter fasste sich ein Herz und meldete ihre beiden älteren Kinder an. Durch eine Patenschaft kann ein Großteil der Schulgebühren übernommen werden und so gehen diese beiden Kinder seit März diesen Jahres ins Colegio Diospi Suyana.

Während ich Debora und der Mutter zuhöre, bemerke ich trotz all den Schwierigkeiten und Sorgen Hoffnung. Der Vater arbeitet wieder, die Kinder gehen in eine gute Schule, der Mais wächst bisher gut. Zum Schluss beten wir und ich bin gerührt, als die Mutter für mich, meine Familie und meinen Dienst hier in Peru betet.

(Wenn Ihr auf die Bilder klickt, erscheint der Untertitel.)