Krampfadern
Heute mal ein typisches und sehr häufiges Krankheitsbild aus der gefäßchirurgischen Sprechstunde.
Krampfadern, auch Varizen genannt, sind eine der häufigsten Erkrankungen auf der Welt. 55-60% aller Menschen über 30 Jahre haben Krampfadern. Die häufigste Ursache ist eine Schädigung der Venenklappen, vor allem in den Beinvenen, durch die es zur einer vermehrten Zirkulation des Blutes und somit zu einem venösen Hochdruck kommt. Risikofaktoren für die Entwicklung von Varizen sind Alter, Schwangerschaften, Übergewicht, Varizen bei Blutsverwandten (Vererbung).
Die Symptome sind vielfältig und können müde und schwere Beine beinhalten, Kribbeln, Schmerzen sowie Schwellung der Beine am Abend.
Die schwerste Komplikation von Varizen ist das Ulcus cruris, eine chronische Wunde meist in der Knöchelgegend, die nicht heilt und oft sehr schmerzhaft ist. Im deutschen Sprachraum werden diese chronischen Wunden auch oft vereinfacht "offenes Bein" genannt.
Die Therapie besteht aus einem konservativen Ansatz mittels Kompressionstherapie (Kompressionstrümpfe oder -verbände), Wundversorgungen und verschiedenen operativen Verfahren.
In Deutschland haben ca. 80.000 Menschen ein offenes Bein, in Peru 180.000 Menschen, und das, obwohl Deutschland 2,6mal mehr Einwohner hat.
Am meisten Freude bereitet es mir, wenn es gelingt durch eine entsprechende Therapie eine chronische Wunde zur Abheilung zu bringen, da dies solch einen Zugewinn an Lebensqualität für den Patienten bedeutet.
In der unteren Bildfolge könnt Ihr den Heilungverlauf eines Ulcus cruris einer meiner peruanischen Patienten nach operativer Versorgung und nachfolgender Kompressionstherapie sehen.
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